Der Betreute Bewohner 48/2011
- 22.12.2011Nr. 48/2011
Der Betreute Bewohner
Ein Blatt für die Bewohner des Hauses Sieker Landstr. 33
Unabhängiges Kampfblatt für Toleranz und Verständnis
Bücher umsonst - 5 Titel werden verschenkt | Seite 2 |
Die Weihnachtsfeier | Seite 3 |
Veranstaltungen:
Spruch der Woche:
Was ich Dir zum Advent schenken möchte:
Einen Orgelton wider den finsteren Morgen,
meinen Atem gegen den Eiswind des Tags,
Schneeflocken als Sternverheißung am Abend
und ein Weglicht für den verloren geglaubten Engel,
der uns inmitten der Nacht die Wiedergeburt
der Liebe verkündet…Christine Busta / Der andere Advent
Bücher umsonst
Leseratten aufgepasst
Bücher kann man:
Lesen
Verschenken
Als Dekoration benutzen
z.B. ein schönes Buch, wie eben abgelegt auf einem Tisch drapieren…
Man kann sie auch:
Verbrennen - bei den Nazis sehr beliebt
Wegschmeißen - die verwerflichste Methode mit Büchern umzugehen.
Zum Hintergrund:
Vor einigen Jahren verramschte der Verlag 5 Titel. Wir, meine Frau Gisela Seeger-Ays und ich kauften davon eine erkleckliche Anzahl. Und in der Zwischenzeit haben wir 3 von den 5 Titeln selbst über die Firma ‚Books on Demand‘ herausgegeben, so dass wir uns entschlossen haben, die älteren Bücher zu verschenken
Es handelt sich um folgende Titel:
1.Hallo Herr Zuber:
Dieses Buch erlebte eine 2. Auflage.
Der Grund für den überraschend guten Absatz könnte in der Beschreibung der Ereignisse zum Kriegsende zu suchen sein.
Gisela berichtet in dem Buch von ihren Erlebnissen in der Kinderlandverschickung im tiefsten Bayern in den Jahren 1943-46. Hier erlebte sie das Kriegsende mit dem Einmarsch der Amerikaner. Gisela war Schülerin in der, auch über Hamburg hinaus bekannten, renomierten „Klosterschule“.
2.Im Auge des Taifuns:
Ein schöner, spannender Kriminalroman, mit Halunken aller Art.
3.Wohl dem, der überlebt. :
Ein Krimi mit Wirtschaftkriminellen, skrupellosen Mördern und einem gewissen Drive…
4. Warum ist Gestern nicht vorbei.:
Das Thema des Buches ist das Treiben der Neonazis und die vielfachen Verbindungen zwischen Neonazis, Wirtschaft und Politik. Im Licht der jüngsten Ereignisse ein sehr aktuelles Buch.
5. Gelegenheit macht böse.:
Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Kurzgeschichten. Es ist das einzige Buch, das einer größeren Zeitung, ‚Bella‘, eine Erwähnung als "bemerkenswerte Neuerscheinung", wert war.
Die Bücher spielen, bis auf ‚Warum ist gestern nicht vorbei?‘ in Hamburg und Gran Canaria. Sie bestricken durch liebevolle Beschreibungen Canarias und seiner Bewohner und auch der Verhältnisse und Örtlichkeiten in Hamburg.
Sogar für ihre Mörder entwickelt die Autorin eine gewisse Sympathie – auch der brutalste Verbrecher ist ein Mensch und hat menschlich anziehende Züge. Mitunter haben wir uns auch königlich amüsiert. Dadurch, dass Gisela die Vorbilder für ihre Protagonisten aus dem Kreis der Freunde und Bekannten rekrutierte, gab es immer wieder Anlass für heimliches, sardonisches Gelächter unsererseits, wenn sich zum Beispiel der ‚Übeltäter‘ nicht erkannte und sich für den sympathischen Helden hielt.
Gisela war auch von 1995 bis 2005 Mitglied im „Syndikat“- Dem Verband der deutschsprachigen Kriminalschriftsteller.
Wir werden Donnerstag gegen 10.00 Uhr eine größere Anzahl Bücher im Gemeinschaftsraum auslegen und jeder, der Interesse hat, kann sich Bücher mitnehmen.
Weihnachtsfeier am vergangenen Mittwoch.
Es war eine schöne, romantische Weihnachtsfeier im Gemeinschaftsraum. Bei Kaffee, Torten und Keksen genossen 23 Bewohner die Veranstaltung. Man hatte die Tische anders als sonst aufgestellt und so einen „Katzentisch“ vermieden. Es war ein deutlicher Fortschritt gegen früher… Die Besucher verteilten sich im ganzen Raum.
Auch die drei Damen vom Sozialen Wohnen bekamen ein kleines Geschenk – recht originell ausgesucht und mit lustigen Kommentaren überreicht.
Eine erste Weihnachtsgeschichte wurde vorgelesen. Anschließend fand eine lustige Tombola statt. Jeder Besucher durfte sich ein Los aus dem großen Pott ziehen. In der ganzen Menge der Lose gab es nur eine einzige Niete.
Die Ausgabe der Gewinne sorgte für begeistertes „Hallo“. So stand zum Beispiel auf dem Loszettel als Gewinn ein Beruhigungsmittel, das sich dann als Schnuller entpuppte, ein Essen für zwei an einem Ort der Wahl wurde zur Tütensuppe, ein Beförderungsmittel entpuppte sich als Briefumschlag, eine Diätkur wurde zur Karotte und ein Retter in der Not zur Klorolle…
Alle amüsierten sich königlich.
Eine kleinere Gruppe der Falter ist davon noch nicht betroffen. Es geht um die Gruppe der Flatterwesen, die sich von Früchten ernähren.
Man sang gemeinsam einige Weihnachtslieder und zwei weitere Weihnachtsgeschichten wurden noch vorge-tragen. Glücklich mit dem Verlauf der Veranstaltung und zufrieden ging man auseinander…
Witz der Woche:
Ein Ehepaar sitzt beim Mittagessen. Es gibt Pilze. Sagt der Mann: „Also ehrlich, das schmeckt ja wieder fantastisch! Woher hast du nur das Rezept?“ – Antwortet die Frau trocken: „Aus dem letzten Tatort…“
Fiete der Dackel meint: „Der Haussegen hängt wohl etwas schief…?“
Aktualisiert ( Freitag, den 30. Dezember 2011 um 23:04 Uhr )