• 07.12.2012Nr. 47/2012

Der Betreute Bewohner

Ein Blatt für die Bewohner des Hauses Sieker Landstr. 33

Unabhängiges Kampfblatt für Toleranz und Verständnis

Ein Sturm im Wasserglas
Reinigung der Flure erregt die Gemüter
Seite 1
 Griechenland und kein Ende Seite 2

 

Spruch der Woche:

Manche üble Nachrede geht auf das Alte Testament zurück. So leidet noch heute die Schlange unter ihrem schlechten Image aus der Bibel. Giorgio Pinelli

 

Ein Sturm im Wasserglas

Reinigung der Flure erregt die Gemüter

Die Reinigung der Flure in unserem Haus führte in der vergangenen Woche zu erheb-lichen Dissonanzen. Es wurde beschuldigt, unterstellt, herum geschrien und angeklagt in völlig unangebrachter Art und Weise, vor al- lem lautstark. Als wenn Lautstärke Argumente ersetzen könnte. Vor allem waren diesen assozialen Angriffen vollkommen unbeteiligte Personen ausgesetzt.

Dabei ist doch alles ganz einfach. Wenn einem von uns, einem Bewohner etwas nicht gefällt, greift er zum Telefonhörer und ruft die Hausverwaltung an und trägt sein Anliegen vor, beziehungsweise begehrt Auskunft.

Ist er des Schreibens mächtig, kann er auch eine schriftliche Anfrage stellen… So geht man wenigsten in zivilisierten Kreisen vor.

Es ist doch sinnlos die Angestellten oder gar den Unternehmer anzumachen. Ein Reini-gungsunternehmer bekommt einen Auftrag und lässt ihn von seinen Angestellten aus- führen.

Ebenso sinnlos ist es die Damen vom „Betreuten Wohnen“ anzumachen, sie haben damit nichts zu tun.

Dabei ist eine große Anzahl, vermutlich die Mehrheit unserer Mitbewohner heilfroh, dass die Fussböden in den Fluren einmal grund-gereinigt wurden. Das Haus wurde 2005 bezogen und seither sind die Flure jetzt zum ersten Mal grundgereinigt worden.

Wer sich darüber empört, muss schon eine merkwürdige Auffassung von Wohnkultur ha- ben.

Der Verfasser spricht sicher vielen Mitbewohnern aus dem Herzen wenn er fest- stellt, wir wollen in einer möglichst sauberen, zivilisierten Umgebung leben. Jeder von uns hat genug Probleme am Hals, ist selbst nicht der Gesündeste und / oder pflegt Angehörige. Und ständig laufen irgendwelche Gerüchte, Vorwürfe, Unterstellungen, wahrheitswidrige, mitunter so fantastische Behauptungen, dass sie sich selbst erledigen, durchs Haus.

Für die Betroffenen lohnt es sich nicht darauf zu reagieren, denn die Urheber leug- nen einfach, beziehungsweise die Gerüchte- küche kommt erst richtig zum Kochen.

Als Bewohner diese schönen Hauses hat man sich ja schon daran gewöhnt und betrachtet die Klimmzüge der Betreffenden mit einer gewissen Nachsicht…

Nur im Augenblick haben wir es mit einer neuen Dimension zu tun, denn es sind Auswärtige betroffen. Auf jeden Fall spitzt sich die Lage zu, allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass hier so etwas wie Vernunft einkehrt.

Es geht auch nicht darum, dass jemand anderer Meinung ist, nein es geht um das assoziale, unmögliche Geschrei und pöbel- hafte Benehmen, das letzte Woche einmal wieder an den Tag gelegt wurde.

Ausgerechnet auch noch gegenüber Außenstehenden – ein solches Benehmen ist mit der Würde unseres Hauses und seiner Bewohner nicht zu vereinbaren.

 

Der Blattmacher legt großen Wert darauf, dass niemand auf die Idee kommt in seinem Namen zu sprechen. Sollten für ihn irgend-welche Probleme im Zusammenhang mit der Wohnung und unserem Haus auftreten, ist er Manns genug selbst für seine Interessen ein- zutreten. Im Übrigen ist er mit seiner persön-lichen Situation und dem Agieren der Haus- verwaltung, ganz besonders mit der Reinigung der Flure sehr einverstanden.

Das gilt auch für die Tätigkeit der Damen des „Betreuten Wohnens“.


 

Griechenland und kein Ende

Es gibt Neuigkeiten aus Griechenland – keine Guten. Wie die sogenannte Troika festgestellt haben soll, haben die Griechen es nicht geschafft, ihre Reformen in dem erwarteten Tempo voranzutreiben. Es ist aber auch eine Sisiphos-Arbeit diesen Augias-Stall sauber zu machen – um mal eine Anleihe bei den griechischen Sagen zu machen.

Es ist unglaublich. Keiner sieht ein, dass er Steuern bezahlen soll. Wie ein Bericht im Fern- sehen darstellte, haben bisher erwischte Steuersünder keineswegs mit Strafe rechnen müssen, sondern sich mit einem Steuerbeamten einigen müssen. Laut diesem Bericht, führte das in der Regel dazu, dass der Sünder nur die Hälfte der fälligen Steuern bezahlte und der Rest von dem Beamten erlassen wurde. Ein Riesenproblem für die korrekt arbeitenden Firmen. Außerdem liegt der Verdacht auf der Hand, dass auch ein kleines Kuvert, den Besitzer wechselte. Ohne den kleinen Briefumschlag mit etwas Geld erreicht man dem Bericht nach nichts in Griechenland, sei es Behandlung im Krankenhaus oder sonst etwas…

Auf Druck der europäischen Behörden wurde der Steuerbeamte für Steuerhinterziehungen abgeschafft und durch ein geordnetes Verfahren ersetzt. Wie man aber einer Meldung vorletzte Woche im Radio entnehmen konnte, wurden diese Beamten durch einen Parlamentsbeschluss wieder eingeführt.

Die europäischen Institutionen sind nicht zu beneiden. Kaum haben sie einen Kopf dieser Hydra abgeschlagen, wächst ein Neuer nach.

Die Lage in Griechenland ist inzwischen so verfahren, die Reichen haben ihr Geld ins Ausland in Sicherheit, vermutlich vorwiegend in die Schweiz gebracht, die Investoren machen einen großen Bogen um Griechenland, dass der amtierende Ministerpräsident dem Vernehmen nach schon mehrfach um den Erlass eines Teils der Schulden in Brüssel gebeten haben soll.

Eine total verfahrene Situation. Griechenland fehlt nicht nur eine funktionierende Finanzverwaltung sondern auch sonst liegt einiges im Argen. Die Krankenversicherungen sind pleite, die Renten höher als in Spanien, und der ganze öffentliche Sektor derart aufgebläht, dass er auf Dauer überhaupt nicht zu finanzieren ist. Dies ist eine Folge des Verhaltens der beiden traditionellen Parteien.

Die Führung dieser Parteien lag seit dem 2.Weltkrieg immer in den Händen einer Familie. Für die Konservativen war es die Familie Karamanlis und für die „sozialistische“ PASOK war es die Familie Papandreou. Vor Wahlen versorgten diese Parteien, je nachdem, wer gerade an der Macht war, ihre Anhänger mit Arbeitsplätzen beim öffentlichen Dienst und beim Staat, ohne Rücksicht auf Qualifikation…

Das ist aber nur ein Problem dieses schönen Landes…

Ein weiteres Problem ist die Rüstung und die viel zu vielen Soldaten, die das kleine Land glaubt unterhalten zu müssen. Es ist der traditionelle Horror vor den Türken. Die Türkei hat Griechenland nicht nur über hunderte von Jahren besetzt gehalten, sondern auch nach dem 1.Weltkrieg hunderttausende von Griechen von der Westküste vertrieben. Viele große, heute türkische Städte der Mittelmeerküste waren seit mehr als 2000 Jahren von Griechen bewohnt. Man verfuhr damals mit den Griechen wie mit den Armeniern.

 

 

Witz der Woche:

Fite neu

Ein Ehepaar unterhält sich über den nächsten Urlaub. Schlägt der Mann vor: „Wollen wir nicht einmal eine Weltreise unternehmen?“ – Antwortet die Frau: „Ach nee, wollen wir nicht einmal wo anders hin fahren?“                                

                           Fiete meint: „Frauen…!!“

Aktualisiert ( Montag, den 23. September 2013 um 14:39 Uhr )